Seit dem siebten europäischen Weltladentag gibt es im Karlstadter Weltladen in der Alten Bahnhofstraße eine Neuheit: „Karschter Kaffee“. Der wächst freilich weder im Wengert (fränkisch für „Weinberg“) noch handelt es sich um geröstetes Getreide oder gar „Muckefuck“, wie einige Passanten am Samstag befürchteten.
Der „Agenda-21-Biokaffee“ stammt aus den besten Anbaugebieten Mittel- und Südamerikas, unter anderem aus Mexiko, Bolivien, Kolumbien, Nicaragua und Peru, ist aber mit einem eigens kreierten Aufkleber aus der Druckwerkstatt Kralik verziert.
Die mittlerweile 800 Weltläden in Deutschland setzen sich seit 30 Jahren für einen Fairen Handel mit den Ländern des Südens ein, Kaffee ist ein wesentliches „Standbein“. Da der Karlstadter Weltladen für größere Aktivitäten zu klein ist, fand der Weltladentag auf dem Karlstadter Marktplatz statt. Dort wurde der besondere Kaffee neben Tee und Saft auf Fairem Handel zu hausgemachten Köstlichkeiten zum ersten Mal ausgeschenkt. Außerdem gab es die Möglichkeit für Spiel und Spaß sowie Informationen zum Fairen Handel.
„Wir würden uns wünschen, dass Behörden und Büros wie die Stadtverwaltung und die Kirchen beim Kaffee-Einkauf mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Weltladen-Vorsitzende Rita Scheiner.
Sie betont, dass das Warensortiment des Weltladens zu 100 Prozent nachhaltig ist, die Waren stammen ausschließlich aus dem Fairem Handel, die meisten Lebensmittel sind biologisch angebaut. Zehn Jahre nach dem Beschluss der Agenda 21 durch die vereinten Nationen in Rio de Janeiro sei somit ein gewichtiger Teil umgesetzt. Im August findet in Johannesburg die UN-Konferenz „Rio plus zehn“ statt. Bis dahin will der Weltladen immer wieder auf den Fairen Handel hinweisen: Umwelt und Gesundheit werden geschont, die Produzenten bekommen gerechten Lohn und können in die Ausbildung ihrer Kinder investieren.